2. Rang – Potenzialfläche Realisierungswettbewerb

Keller Damm Kollegen GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner

München


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Perspektive 1


Perspektive 2


Lageplan 1


Lageplan 2


Städtebaulicher Schnitt


Empfehlung des Beurteilungsgremiums

Grundidee des Entwurfs ist die Schaffung einer grünen Mitte als „KulturKlimaPark“. Die Herausforderungen der Klimaanpassung werden in ein gestalterisches Gesamtkonzept überführt, Klimaresilienz wird zum tragenden Entwurfsgedanken. Es gelingt den Verfasser:innen, die vielfältigen Nutzungswünsche der Ausloberin in ein schlüssiges Gesamtkonzept zu überführen. Für unterschiedliche Nutzergruppen werden Aufenthaltsqualitäten geschaffen, die zu jeder Jahreszeit und auch unabhängig von den Öffnungszeiten der Geschäfte zu einer Belebung der Mitte als Ort der Kommunikation und des sozialen Zusammenhalts beitragen. Es wird eine Zukunftsvorstellung für die Neucodierung der Stadtmitte mit klarer Haltung entwickelt. Die Strasserv-Villa bildet dabei das Herz des neuen Klimaparks und gleichzeitig eine gelungene Schnittstelle zu den südlich angrenzenden Freibereichen. Die gewünschte Vernetzung der Stadträume gelingt gut, der Rathausplatz erfährt dabei eine deutliche Aufwertung, so dass eine Intensivierung der Fußgängerfrequenz zu erwarten ist. Die Topografie wird gestalterisch eingesetzt, unterschiedliche Funktionsbereiche dadurch definiert und so für den Ort neue Qualitäten geschaffen. An den richtigen Stellen wird das Element Wasser eingesetzt. Im Norden wird eine bauliche Setzung vorgeschlagen, die Ideen- und Realisierungsteil mit einbezieht. Ohne das nördliche Grundstück, das sich in privater Hand befindet, könnte nur der südliche Baukörper realisiert werden, allerdings als Grenzbau, was in der Umsetzung als sehr schwierig angesehen wird. An der Donauwörther Straße wird ein breiter Programmstreifen ausgebildet, was kontrovers diskutiert wird. Die baulichen Setzungen in Form von Kleinbauten an der Donauwörther Straße können noch nicht voll überzeugen. Die Funktionen sind zwar nachvollziehbar, in ihrer Dimension hinsichtlich der vorgeschlagenen Nutzungen jedoch zu hinterfragen. Die TG-Zufahrt in ein Gebäude zu integrieren wird als gute Lösung erachtet. Die Kulturweise liegt sehr gut platziert, sie bietet Möglichkeiten der flexiblen Bespielung. Es wird ein hohes Maß an unversiegelten Flächen vorgeschlagen, was begrüßt wird. Von einer wirtschaftlichen Umsetzung und einem wirtschaftlichen Betrieb kann ausgegangen werden. Hinsichtlich der Verkehrsführung bleiben Fragen offen, die Schließung der Bahnhofstraße für den MIV ist gestalterisch nicht klar erkennbar, was kritisiert wird. Problematisch zu sehen ist die Begrünung im Westen des Rathausplatzes, die mit den zwingend notwendigen Feuerwehraufstellflächen nicht in Einklang zu bringen ist. Für die Themenstellung wird eine eigenständige, überzeugende Antwort gefunden. Im Ergebnis entsteht eine multifunktionale grüne Mitte mit großen Aufenthaltsqualitäten und breit gefächerten Nutzungsmöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen und Formate. Die grüne Mitte eignet sich gut für die gewünschten Sonderveranstaltungen, ebenso beweist sie ein hohes Maß an Alltagstauglichkeit. Kritisch gesehen wird, dass die Qualitäten des neuen Stadtraums zwar strukturell gut umrissen werden, allerdings die Frage offen bleibt, wie sie sich vor dem Hintergrund eines gestalterischen Gesamtkonzeptes tatsächlich in der Umsetzung materialisieren und ausgestalten lassen, beispielsweise in Bezug auf die Biodiversität und Möblierung der Nutzungsbereiche. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thema „Grüne Mitte“ zum neuen Markenzeichen einer klimaresilienten Innenstadt Gersthofen wird, die sich als soziale und kulturelle Mitte versteht, bei der der öffentliche Raum die Hauptrolle spielt.