Anerkennung – Potentialfläche Realisierungswettbewerb

Lex Kerfers_Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GbR

Bockhorn


Perspektive 1


Perspektive 2


Lageplan 1


Lageplan 2


Städtebaulicher Schnitt


Empfehlung des Beurteilungsgremiums

Die Verfasser:innen teilen die Mitte Gersthofens in einen grünen großzügigen Stadtpark im Norden und den steinernen Rathausplatz im Süden. Die stadträumliche Verbindung zum grün gestalteten Ballonplatz wird über eine Baumallee entlang der Bahnhofstraße hervorgehoben. Die Raumstruktur aus Rathausplatz, grünem Stadtpark mit Promenade und baumbestandenen Nutzungsrändern ist klar ablesbar und nachvollziehbar. Allerdings wird kritisch diskutiert, inwiefern es den Verfasser:innen der Arbeit mit ihrem Ansatz gelingt, eine überzeugende Verbindung zwischen Rathausplatz und Stadtpark zu entwickeln. Der Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Donauwörther Straße mit seinen identitätsstiftenden Bauten (Wirtshaus Strasser und Strasser Villa) wird über einen kleinen Auftaktplatz zum Park hin betont. Über eine Promenade wird dieser Bereich räumlich schlüssig mit einer baulichen Setzung im Norden des zukünftigen Stadtparks verbunden. Dieses Bürger- und Vereinszentrum würde einen belebenden Zielpunkt für die Bürger:innen von Gersthofen im Park bilden. Interessant ist die formulierte Idee, dass hier eine Adresse entsteht, die zum Ausgangspunkt für partizipative Projekte der bürgerschaftlichen Aneignung und Belebung des Parkes werden könnte. Positiv besprochen wird die Qualität der baumbestandenen Promenade mit Wasserbereich und Aufenthaltsangeboten. Kontrovers diskutiert wird allerdings die trennende Abgrenzung zur Donauwörther Straße mit ihren Geschäften über eine durchgehende Mauersituation. Die Strasser-Villa wird überzeugend mit ihrem alten und raumprägenden Baumbestand in einen Hain eingebunden. Hier entsteht eine einladende Eingangssituation zum Park, die als schattenspendender Baumfilter in die offene Wiesenfläche überleitet. Diese tieferliegende große Wiese dient sinnvollerweise auch als Retentions- und Stauraum bei Starkregenereignissen. Der nördliche und westliche Rand des Parkes werden als nutzbare Hangkanten ausgebildet, die Spielflächen und Aufenthaltsflächen integrieren. Grundsätzlich wird die Idee, die Hangsituation mit Spielangeboten zu nutzen, positiv besprochen. Die Ausformulierung erfolgt jedoch noch nicht überzeugend genug. Ebenso wird das Vegetationskonzept hinterfragt, das vorsieht, den grünen Rahmen mit schnellwüchsigen Pionierbaumarten auszubilden, die später auf Stock gesetzt werden können. Der Höhensprung zum Rathausplatz wird unaufgeregt über eine Treppenanlage abgefangen. Der großzügige Platz ermöglicht verschiedene Nutzungen und Veranstaltungen und wird spielerisch über Bauminseln mit Sitzgelegenheiten akzentuiert sowie über Wasserspiele belebt. Eine stärkere Begrünung wäre hier allerdings vorstellbar gewesen. Kritisch wird die Setzung der Baumreihe entlang der Bahnhofstraße diskutiert, die die trennende Bahnhofstraße in ihrem Verlauf zu stark betont. Lageplan und Modell widersprechen sich darüber hinaus hinsichtlich der Baumsetzungen. Dadurch bleibt die Haltung der Verfasser:innen im Umgang mit der Bahnhofstraße unklar. Insgesamt steht die Arbeit für einen robusten Ansatz mit klaren Raumstrukturen, der es ermöglicht, die Teilbereiche unabhängig voneinander zu realisieren.